Philosophische Weisheiten der Moderne
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Das Wahre ist das Ganze.
Der wahre Charakter einer Erfahrung liegt immer in der ganzheitlichen Betrachtungsweise. Viele Menschen kennen das von Arztbesuchen. Ärzte werden besonders geschätzt, die eine Diagnose nicht nur anhand eines Detailwissens stellen, sondern Zusammenhänge suchen, die im Ganzen reflektiert werden können. Das wahre Gesicht einer Krankheit verbirgt sich oft hinter dem Ganzen eines Körpers inklusive der seelischen Disposition.
Glück ist kein Geschenk der Götter. Es ist die Frucht einer inneren Einstellung.
Es sind der Wille und die Gedanken, die uns lenken und uns den Weg zu einer inneren Einstellung weisen. Wer glücklich sein will, der kann sich selbst dazu motivieren und stimulieren. Es ist im Gehirn nachweisbar, dass wir uns glücklich denken können, wenn wir es entschieden genug wollen. Diese Fähigkeit ist ein kostbares Geschenk unserer menschlichen Anlagen.
Ich kam auf die Welt, um nicht einverstanden zu sein.
Nein, hier ist nicht gemeint, dass man schon als Rebell auf die Welt kommt, nur um zu rebellieren. Gorki will damit sagen, dass Menschen nicht auf der Welt sind, um als Duckmäuser zu sterben. Es ist gewünscht und gewollt, sich einmischen zu dürfen. Es ist sogar Bestandteil unseres Wesens. Auf welche Art und Weise wir Kritik üben, bleibt jedem selbst überlassen, aber nachdenken, um möglicherweise anderer Meinung zu sein, ist nicht nur erlaubt, es ist ein Kern unserer Existenz.
Bildung ist Bürgerrecht.
Jeder Mensch hat das Recht, sich weiterbilden zu können. Wenn es nötig ist, ein Leben lang. Nur gebildete Bürger sind mündige Bürger und können ihre Bürgerrechte benennen und verteidigen. Auch wenn dieser Satz einfach daherkommt, ist er in seiner Konsequenz auch heute noch von großer Bedeutung.
Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern.
Oh ja, das ist eine große Kunst im Leben. Ins Gelingen verliebt sein. Das heißt, die berühmten Schmetterlinge im Bauch beginnen zu fliegen, wenn der Glaube an das Gelingen um sich greift und man sich von niemandem stoppen lässt. Wenn man mit Herzblut seine Projekte erarbeitet, ohne auf den Feierabend zu schauen. Wenn das Hochgefühl trotz zäher Arbeitsphasen und Disziplin bleibt und man sich schon auf das Gelingen freuen kann.
Der Beruf ist das Rückgrat des Lebens.
Wohl wahr. Wer bei der Wahl seines Berufes zu viele Kompromisse eingeht, wird es eines Tages bereuen. Denn im Beruf verbringen wir einen großen Teil unseres Lebens. Man kann zwar wechseln, das kostet jedoch Zeit und verbraucht Energie. Der richtige Beruf ist das Rückgrat im Leben, sagt Nietzsche, denn der Beruf hält das Leben zusammen.
Wer nur um den Gewinn kämpft, erntet nichts, wofür es sich lohnt, zu leben.
Wenn man an die Geldgeschäfte der vergangenen Jahre denkt, weiß man, wen der liebe Antoine hier meint. Ein Investmentbanker, der nur Zahlen hinterherjagt, dabei, um eine Gewinnmaximierung zu erreichen, möglicherweise über Leichen geht, kann nichts ernten, wofür es sich lohnt, zu leben. Diese bittere Erkenntnis haben gerade im Laufe der letzten Jahre viele Menschen negativ verbuchen müssen. Denn alles was zählt, ist die Entwicklung der Seele und nicht die Entwicklung des Börsenkontos.
Freiheit und der Heilige Geist bestimmen den Menschen und die Gesellschaft.
Natürlich will jeder Mensch selbstbestimmt in Freiheit leben. Mit dem Heiligen Geist als beratenden Begleiter. Als eine Art moralisch-ethische Stütze im Meer der Freiheit, in dem Ungeübte auch schnell ertrinken können, wenn sie es nicht gelernt haben, zu schwimmen und auf Gottes Hilfe zu vertrauen.
Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.
Sage mir, wo du herkommst und ich sage dir, wer du bist. So sagt es der Volksmund. Gemeint ist dasselbe. Der Mensch ist stark durch seine Herkunft und seinen kulturellen sowie sozialen Status geprägt. Das geht so weit, dass sogar das Bewusstsein konditioniert wird und im Sein festgeschrieben scheint. Es gibt allerdings auch Ausnahmen, die sich lösen können und sehr gezielt verschiedene Kulturen und Schichten kennenlernen wollen. Doch für die Mehrheit gilt sicher auch heute noch dieser Satz von Karl Marx.
Hassen heißt unablässig morden.
Hass ist ein giftiges Gefühl, das sich wie ein Virus in unsere Herzen schleichen kann und unser Gehirn mit krankmachenden Gedanken vollpumpt. Gedanken, die nur noch darum kreisen, einen anderen zu hassen, ihm Schaden zuzufügen. Schon dieses Gefühl, schreibt Ortega y Gasset reicht aus, um zumindest gedanklich fähig zu sein, unablässig zu morden.
Es regnet, aber ich glaube nicht, dass es das tut.
Moore ist einer der Gründer des absurden Gedankens. Wen wundert das? Wenn einer im Regen steht und so tut als scheine die Sonne, ist das ein komisches Verhalten. Trotzdem gibt es einen interessanten Aspekt. Nämlich den, dass die Kraft unserer Gedanken oft stärker und geradezu aberwitzig sein kann im Überlisten der Realitäten. Das subjektive Empfinden kann der Realität diametral entgegenlaufen, ohne dies auf den ersten Blick zu bemerken. Und der Glaube ist dann mächtiger als die Wirklichkeit.
Nichts fördert das Kreative mehr als Liebe, vorausgesetzt, sie ist echt.
Weil Liebe alles möglich macht. Die umarmende Kraft der Liebe verleiht uns Stärken, von denen wir nicht ahnten, dass sie in uns schlummern. Aus Liebe ist man bereit, fast alles zu tun und zu geben. Ohne auf den Gegenwert zu schielen. Mit Liebe im Herzen tanzt die Seele vor Freude, wenn sie den schöpferischen Prozess begleitet.
Jede Gesellschaft hat die Schurken, die sie verdient.
Wer Schurken gewähren lässt, ihnen nicht das Handwerk der Schurkerei legt, ihnen vielleicht sogar einen roten Teppich ausrollt, hat es nicht besser verdient, als übers Ohr gehauen zu werden. Das färbt ab auf alle, die sich in der Gesellschaft von Schurken sonnen und wohl fühlen. Dann hat man nichts Besseres verdient, als betrogen zu werden oder den Schurken die Füße zu küssen.
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.
Das hört sich seltsam an, doch darin steckt mehr als ein Körnchen Wahrheit. Innovation, das heißt etwas Neues schaffen, das es so noch nicht gegeben hat. Da passiert es oft, dass diese Ideen verworfen werden, weil sie noch nicht ausprobiert werden konnten. Wer hätte die Idee, zum Mond zu fliegen, nicht als absurd oder verrückt abgetan, doch es wurde wahr.
Was ich bin, ist nichts, was ich suche, ist alles.
Auch hier wird die Reife der Existenz nicht davon abhängig gemacht, was ich in der Gesellschaft bin, sondern davon, nach was ich in meinem Leben suche. Immer neugierig bleiben, immer etwas vom Leben erwarten, nach etwas aktiv suchen, das ist es, was uns in unserer Entwicklung hin zu einem reifen und altersweisen Menschen bringt.
Tiere und Menschen entwickeln sich, wobei die Bestangepassten überleben.
Auch die Evolutionstheorie kommt zu dem Schluss, dass nicht diejenigen, die es an die Spitze treibt, die Sieger im Überlebenswettkampf sind, sondern jene, die sich gut einem Schwarmverhalten anpassen können, die nicht auffällig sind und gut untertauchen können. Immer wieder sehen Philosophen im goldenen Mittelweg, in der Anpassung die größte Chance fürs Glücklichsein und für das Überleben können.
Tiere und Menschen entwickeln sich, wobei die Bestangepassten überleben.
Auch die Evolutionstheorie kommt zu dem Schluss, dass nicht diejenigen, die es an die Spitze treibt, die Sieger im Überlebenswettkampf sind, sondern jene, die sich gut einem Schwarmverhalten anpassen können, die nicht auffällig sind und gut untertauchen können. Immer wieder sehen Philosophen im goldenen Mittelweg, in der Anpassung die größte Chance fürs Glücklichsein und für das Überleben können.
Die Banalität des Bösen.
Mit diesem Satz hat Hannah Arendt Geschichte geschrieben. Das Böse und das Grauen kommen eben nicht als Monster daher, sondern leben mitten unter uns. Für viele wäre es einfacher, wenn das Böse ein böses Gesicht hätte oder ein böses Benehmen. Aber so ist das nicht. Das Böse kann sehr leise und unscheinbar sein Werk verrichten. Nach Zeituhr und im Auftrag einer Macht. Mit Stempelstelle für Todeslisten, als hinterhältiger Knirps mit der Ausrede auf den Lippen: Ich habe nur getan, was man mir befohlen hat!
Die Hölle, das sind die anderen.
Ja natürlich, da spricht Sartre vielen Menschen aus der Seele. Es sind immer die anderen, Vorgesetzte, Eltern, Kinder, vermeintliche Freunde usw., die einem das Leben schwer machen, wenn sie anfangen zu bewerten, gute Ratschläge zu verteilen oder gar zu kontrollieren. Manchmal werden solche Szenarien zum Exzess und man erleidet Höllenqualen, wenn das Gegenüber nicht aufhört, auf einen einzureden oder versucht, sämtliche Mobbingkünste, die es gibt, anzuwenden. Wer ist damit nicht schon irgendwann konfrontiert worden. Da heißt es manchmal Hitze auszuhalten, ohne zu verbrennen.
Das wichtigste Resultat aller Bildung ist die Selbsterkenntnis.
Denn Selbsterkenntnis ist die Grundvoraussetzung zum Aufbau eines Selbstwertgefühls. Und das Selbstwertgefühl verleiht uns die richtige Einschätzung unserer Persönlichkeit in den unterschiedlichsten Lebenssituationen. Das Leben meistern zu lernen, ist das oberste Ziel jeder Art von Selbsterkenntnis und wenn Bildung dabei helfen kann, ist dies zu wünschen.
Es gibt Kamele mit einem Höcker und welche mit zweien. Aber die größten haben gar keinen.
Wer damit gemeint ist, ist leicht zu erraten. Der gute alte Schopenhauer hat gerne mal solche philosophischen Witzchen gemacht, die doch auch einen ernsten Hintergrund haben. Die meisten Menschen verhalten sich wie Kamele, immer belastbar, immer geduldig, immer verfügbar. Außer einem Höcker mit Trinken und Essen brauchen sie oft nichts und dienen ihrem Herrn und Arbeitgeber ein Leben lang.
Man muss das Glück teilen, um es zu multiplizieren.
Andere am eigenen Glück teilhaben lassen, ist tatsächlich manchmal sogar mehr als doppelte Freude. Daraus kann sehr viel Positives gedeihen. Eine große Liebesbeziehung, das Gelingen eines gemeinsamen Projektes, eine tiefe Freundschaft oder auch nur unvergessliche Momente gemeinsamer Glückserfahrung.
Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden.
Schön wärs, wenn sich jene, die sich oft auf Rosa Luxemburg beziehen, dies auch beherzigen würden. Toleranz ist eine Tugend demokratischer Werte und ein Tanz auf einem heißen Vulkan in jeder Diktatur. Kein Diktator dieser Welt benötigt oder verteidigt tolerante und freie Werte.
Philosophen der Moderne
Friedrich Hegel 1770 - 1831
Deutscher Philosoph und bedeutsamer Vertreter des deutschen Idealismus. Die Wirklichkeit möglichst genau abzubilden und zu ergründen, in all ihren Facetten, ist Hegels Antrieb zur Philosophie. Seine gedanklichen Werke waren Impulsgeber für Wissenschaftler, Soziologen, Theologen, Historiker und Kulturschaffende.
Albert Camus 1913 - 1960
Französischer Schriftsteller und Philosoph sowie Nobelpreisträger für Literatur. Die Werke von Camus, der von vielen Menschen weltweit gelesen wurde und wird, beschäftigen sich mit der Absurdität. Es sei absurd, einen Sinn zu suchen, wenn die Menschen immer wieder in Leiden und Gewalt verstrickt seien. Nach Camus‘ Weltsicht fühle der Mensch die Kälte der Welt und erkenne dabei die Sinnlosigkeit. Dies sei der wahre Grund, weshalb so viele Menschen in existentielle Krisen stürzen. Der Tod ist für den Atheisten Camus ein endgültiges Ende. Den einzigen Sinn, den er sieht: Sich das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten, in dem Bewusstsein, dass man ohnehin nichts ändern kann an der Sinnlosigkeit der Welt. Das Absurde kann nur überwunden werden laut Camus, wenn es angenommen wird. Was der Mensch wirklich braucht, ist menschliche Wärme, um die Sinnlosigkeit zu überwinden.
Agostinho da Silva 1906 - 1994
Portugiesischer Philosoph und Autor, galt als einer der führenden Intellektuellen im Land. Er glaubte an die Freiheit als bedeutendste Eigenart des Menschen. Seine Philosophischen Schriften gehen davon aus, dass der Heilige Geist und der freie Wille das Wesen des Menschen bestimmen. Da Silva gehört zu den bekanntesten Portugiesen.
Hannah Arendt
Deutsch-Amerikanerin und politisch-philosophische Publizistin. Engagierte Vertreterin des eigenständigen Denkens, insbesondere der freien politischen Diskussion. Sie übte sich darin, ihr eigenes Leben anhand der antiken Philosophen zu reflektieren. Die 'Vita activa' ist ihr philosophisches Hauptwerk. Berühmt wurde sie durch ihre beeindruckenden Kommentare zum Eichmann-Prozess. Aus dieser Erfahrung kam sie zu der Erkenntnis, dass das Böse doch sehr banal sein kann.
Maxim Gorki 1868 - 1936
Russischer Schriftsteller mit lebensphilosophischen Neigungen. Er war anfangs ein Vertreter des sozialistischen Realismus, wurde dann aber zum heftigen Kritiker gegenüber Lenins Diktatur. Gorki blieb seinen humanistischen Idealen treu und hoffte auf eine Gesellschaft, in der jeder frei und human sein Leben und das seiner Familie gestalten konnte. In seinem Werk 'Unzeitgemäße Gedanken' bezeichnete er die Hartherzigkeit Lenins schlimmer als die des Zaren Iwan der Schreckliche.
Ernst von Feuchtesleben 1806 - 1849
Österreichischer Philosoph, Arzt und Essayist. Er setzte sich in seinen Werken hauptsächlich mit dem seelischen Befinden der Menschen auseinander. Einmal aus medizinischer Sicht, zum anderen aus lebensphilosophischer Sicht. Seine Bücher waren Bestseller zu seiner Zeit und trafen die Menschen buchstäblich in ihrer Seele.
Karl Marx 1818 - 1883
Deutscher Philosoph und Gesellschaftskritiker sowie Kritiker der Religion. Begründer des Sozialismus und Kommunismus. Er beschäftigte sich in der Hauptsache mit den materiellen und sozialen Bedingungen der Menschen in der Arbeiterklasse. Er hoffte darauf, einen Weg zu finden, mehr Gleichheit unter die Menschen zu bringen. Seiner Meinung nach würde Gleichheit dann auch die Gerechtigkeit nach sich ziehen.
Arthur Schopenhauer 1788 - 1860
Deutscher Philosoph und Hochschullehrer. Er orientierte sich an Platon und Kant und entwickelte als Vertreter des subjektiven Idealismus die Idee, dass die Welt einem irrationalen Prinzip folge. Wichtig ist für Schopenhauer, erkannt zu haben, dass der blinde, zum Dasein drängende Wille, (Sanskrit: Tat wam asi: Das bist du) den Menschen verbindlich antreibt. 'Die Welt ist meine Vorstellung', ist eine Kernthese seiner Philosophie.
Marie von Ebner-Eschenbach 1830 - 1916
Österreichische Schriftstellerin mit philosophischen Aspekten. Sie schrieb ihre Erzählungen aus der Überzeugung, humane Werte vermitteln zu wollen. Eingepackt in unterhaltsamen Geschichten. Dabei schrieb sie auch gegen die gängigen Gedanken ihrer Zeit an. Unterstützung bekam sie von ihrem Ehemann, der an der Universät in Wien Physikprofessor war.
Charles Darwin 1809 - 1882
Britischer Naturforscher, Evolutionstheoretiker und Philosoph. Er reiste um die Welt und zeichnete detailliert seine Erfahrungen auf. Seine Evolutionsthesen läuten den Wendepunkt in der Geschichte der modernen Biologie ein. Er gilt als einer der einflussreichsten Persönlichkeiten und ist noch heute in Liste der 100 berühmtesten Briten vertreten. Seine Evolutionstheorie hatte Auswirkungen auf Theologen und Philosophen.
George Edward Moore 1873 - 1958
Englischer Philosoph und einer der Begründer der analytischen Philosophie. In langen Denkprozessen hat er zu ergründen versucht, warum niemand das Gute an sich zweifelsfrei bestimmen könne. Es sei immer abhängig vom Träger, von der Absicht, von den Zusammenhängen. „Es ist möglich, dass alle Dinge, die gut sind, auch etwas anderes sind, gerade so wie alle gelben Dinge bestimmte Schwingungen im Licht verursachen.“
Karl Jaspers 1883 – 1969
Deutscher Psychiater und Philosoph von Weltbedeutung. Er wurde später Schweizer Staatsbürger, weil er hauptsächlich in Basel lehrte. Er war ein Existenzphilosoph, suchte nach Möglichkeiten, das Leben so glücklich und sinnhaft wie möglich zu gestalten. Er war mit Hannah Arendt befreundet und einer der Gründerväter der Heidelberger Universität nach dem Zweiten Weltkrieg. Er war in seinen Schriften stets ein Vermittler zwischen den Kulturen, immer danach strebend, das Beste für den inneren Weg aus der jeweiligen Lebenssituation zu erreichen.
Ernst Bloch 1885 - 1977
Deutscher Philosoph, der sich in die Welt der konkreten Utopien vertiefte. Kern seiner Philosophie ist der über sich hinausdenkende Mensch. Bloch ging davon aus, dass der Mensch einen Denküberschuss produziert, der sich in Tagträumen, künstlerischen Schaffensprozessen äußert und Anwendung findet. Als Neomarxist sieht Bloch eine Nähe zwischen Christentum und Sozialismus.
Friedrich Hölderlin 1770 - 1843
Deutscher Lyriker und Philosoph, der sich mit Fichte auseinandersetzte in der Frage um Sein und Urteil. Hölderlins hymnischer Schreibstil in seinen Aphorismen und Gedichten hat ihn berühmt gemacht. Vielen Literaten nach ihm haben sich auf ihn bezogen. Hölderlin spaltet die Verehrer. Die einen feiern ihn, die anderen mögen seine Verse nicht so sehr.
Rosa Luxemburg 1871 - 1919
Deutsche Politikerin und Publizistin mit einem sehr eigenständischen Denken. Sie gründete die kommunistische Partei Deutschlands und vertrat dort die Ideale des Kommunistischen Manifests von Karl Marx und Friedrich Engels. Sie wandelte jedoch einige Thesen ab und gab ihnen einen pragmatischen Charakter. Sie trat für die Verteilung des gesellschaftlich produzierten Reichtums ein.
Erich Fromm 1900 - 1980
Deutsch-Amerikanischer Psychoanalytiker und Philosoph. Vertreter des humanistischen, demokratischen Sozialismus. Einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke wie Die Kunst des Liebens und Haben und Sein lösten große Debatten aus. In seiner kulturvergleichenden Sozialforschung kommt er zu dem Schluss, dass der einzelne Mensch nicht nur physische, sondern auch psychische Grundbedürfnisse habe. Für die psychische Gesundheit des Menschen würden universelle Grundbedingungen nötig sein. Die Gesellschaft sei nun in der Lage, dies zu fördern oder zu unterdrücken.
Jean-Paul Sartre 1905 - 1980
Französischer Romancier und Philosoph. Einer der Begründer des Existentialismus und Leitfigur der französischen Studentenbewegungen im 20. Jahrhundert. Für ihn ist der Mensch ein Zufallsprodukt der Natur, das nicht von höheren Mächten begleitet wird. Stetig sah er sich im Konflikt zwischen dem freien Willen des Menschen, den auch er bestätigte und dem sozialistischen Realismus. In der Theorie suchte er immer nach einem dritten Weg und wurde auch zum politischen Vordenker seiner Zeit.
Ralf Dahrendorf 1929 - 2009
Deutsch-britischer Soziologe, Politiker, Philosoph und Publizist. Er war Mitglied des Deutschen Bundestages, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Mitglied der Europäischen Kommission, Direktor der London School of Economics and Political Science und Mitglied des britischen House of Lords. Er beschäftigte sich in seinen vielfältigen Tätigkeitsfeldern hauptsächlich mit den Themen Gesellschaft und Freiheit sowie Konfliktlösungsmodellen. Der Titel seines Buches 'Bildung ist Bürgerrecht' wurde zum geflügelten Wort.